Füttern nach Plan?

Frage: Ich habe eine Frage an Sie, meine Hebamme ist der Meinung, dass ich mein eine Woche altes Baby nach Plan füttern soll, damit es zunimmt. Oft schläft es drei bis vier Stunden und trinkt danach wenig, schläft wieder ein. Ich habe mir aber vorgestellt, dass ich es „nach Bedarf“ füttere.

Antwort: Wenn Ihr kleines Baby zu lange schläft, bekommt es zu großen Hunger und ist vielleicht zu schwach, um zu trinken. Also befolgen Sie den Plan, bis das Baby sein Geburtsgewicht erreicht hat, stabiler wird, mehr Kraft zum Trinken hat, wächst und gedeiht.

Das planvolle Stillen oder Füttern kann in den allerersten Wochen so aussehen: Es trinkt eine halbe Stunde. Dann wird es gewickelt, damit es in Kontakt kommt. Es ist schön, wenn Sie das Wickeln angenehm gestalten. Das Baby braucht eine Wärmelampe, damit es nicht friert und deshalb schreit. Ölen sie es mit einem parfümfreien Öl (Mandelöl oder Kokosöl eignen sich beispielsweise) sanft und zärtlich. Danach darf es wieder 20 Minuten trinken und wird dann schlafen gelegt. Es dürfte müde sein. Vielleicht mag es sanft „gepuckt“ werden, damit bei den wilden Träumen des Babys oder wenn es sich erschrickt, sich nicht selbst durch den ausgelösten Moro Reflex weckt. Nach etwa zwei Stunden weckt man es sanft und gibt ihm erneut zu trinken. Trinken, wickeln, trinken, schlafen wäre der Rhythmus. Man muss nicht ein Sklave der Uhr werden. Aber dem Baby erleichtert es den Eintritt in die Welt, wenn sie vorhersagbar wird. Auch ist der Magen zu Beginn nicht größer als eine Walnuss, deshalb muss es in der allerersten Zeit so oft trinken. In der ersten Zeit geht es nur darum, das Baby liebevoll in die Welt zu holen, ihm zu helfen all die neuen Dinge zu meistern wie trinken, wickeln (Ärmel anziehen ist furchtbar) und schlafen. Muss es alles in der neuen Welt erst lernen. Im Bauch kannte es weder Kälte noch Hunger noch die Anstrengung des Saugens. Also liebevolle Geduld ist gefragt. Das Baby wird es danken.

Melden Sie sich, falls es weiterhin Probleme gibt, aber auch um mitzuteilen, ob mein Vorschlag hilfreich war.